Auch wenn meine Antwort für Dich persönlich wahrscheinlich zu spät kommt, vielleicht interessiert es (auch) andere, was mir dazu eingefallen ist: Du hast einen Anspruch auf ein Zeugnis, und das Zeugnis muss der Arbeitgeber erstellen. Wenn Du Dich also "weigerst", es selbst zu verfassen, muss er "dran". Mir wurde das auch schon einmal angeboten, und ich habe das ganz gut mit dem Argument "abgebügelt", dass ich mich selbst nicht objektiv beurteilen könne. Vielleicht sieht Dein Chef das ja doch ein...Das Zeugnis selbst zu verfassen, bietet natürlich auch eine Chance, sich selbst darzustellen (wenn man auch wirklich was darzustellen hat). Das will gut überlegt sein und bietet sich m. E. eher dann an, wenn man mit einem schlecht(er)en Zeugnis rechnen muss.Du solltest auch daran denken, dass Du, wenn Du Dein Zeugnis nicht selbst erstellst, und Dein Chef sich "ziert", ihm zur Zeugniserteilung eine Frist setzen musst. Falls Du genötigt sein solltest, Deinen Zeugnisanspruch einzuklagen, musst Du das - soweit ich weiss - innerhalb von 6 Monaten nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses tun, sonst verjährt er. Die Beendigung kann schon durch den Erhalt einer Kündigung gegeben sein.Mein absolut letzter Rat: Bitte verwende keine Musterzeugnisse, jedenfalls nicht ausschließlich. Diese Dinger sind doch den Verhältnissen im Einzelnen überhaupt nicht angepasst. Das erkennt der Fachmann meist sofort und zieht daraus seine Schlüsse (im Zeifelsfall negative). Um ein richtig gutes Zeugnis selbst zu erstellen, kann ich Dir nur raten, Dir in einer öffentlichen Bücherei entsprechende Fachliteratur auszuleihen. Es kann durchaus sinnvoll sein, mehrere dieser Bücher durchzuarbeiten, weil jeder andere Formulierungen anbietet. Das ist mühselig, aber lohnenswert.Viel Glück (falls Du das noch brauchen kannst)Gunhild
