Möglichkeiten einer Expertenlaufbahn

Isarfeder

Schreiber
Hallo zusammen,

ich habe nun im Forum schon etwas rumstöbern und mir einiges dazu durchlesen können, wie ihr das Thema Weiterbildung und Benefits seht. Und wie ihr es gerne hättet. Jedoch würde mich in dem Zusammenhang interessieren, wie es tatsächlich umgesetzt oder in der Kanzlei gelebt wird.

Ich finde ja, wenn wir schon bspw. in München arbeiten, dann müssen die Fahrtkosten mit dem ÖPNV unbedingt vom Arbeitgeber erstattet werden. Auch dass der Arbeitgeber anbietet, an Seminaren/Fortbildungen, wie z.B. bei ipforip, teilzunehmen oder im Home-Office zu arbeiten, wäre super.

Doch wie sehen gezielte Maßnahmen bei der Community aus? Sind gewisse Strukturen zur Weiterentwicklung (der Person/des Teams/der gesamten Kanzlei) gegeben? Ich hatte auch mal von „Expertenlaufbahnen/Karrieremodellen" in einem Fachbeitrag einer Zeitschrift gelesen. Deswegen meine Frage, ob so etwas bei euch gibt?
Oder anders: was machen eure Arbeitgeber/Chefs echt gut?

Ich freue mich wirklich sehr über eure Sicht der Dinge und eure Expertise 😊

Liebe Grüße,

Isarfeder
 
Um das Eis zu brechen, starte ich mal eben selbst 😊
In der Kanzlei, in der ich tätig bin, gibt's folgende Benefits:
- Fahrtkostenerstattung mit dem ÖPNV
- Vergünstigter Zugang zu Fitnessangebot
- Sprachkurse
- Events (wobei es diese wie bei vielen anderen auch während Corona nicht gab)
- Möglichkeiten zum Home Office
- Flexible Arbeitszeiten, jedoch mit Kernzeiten
In der Hinsicht ist also schon was geboten.

Allerdings gibt es kaum die Möglichkeit, innerhalb der Kanzleistruktur weiterzukommen. Im Vergleich dazu ist es bei Anwälten möglich. Es muss ja keine Karriereleiter sein, gern eben eine Expertenlaufbahn. Deswegen meine Fragen 🙂
Wie sehen bei euch die Benefits aus?
Kann mir jemand sagen, wie bei euch "Laufbahnstrukturen" aussehen? Denn vielleicht kann man sowas ja beim Arbeitgeber anregen.

Ich bedanke mich vorab für jede Reaktion/Anregung!

LG
 
Ich habe schon von Kanzleien gehört, in denen man einen bestimmten Bereich leitet, z.B. Marken. Was Fitness und co angeht: mir ist ein möglichst hohes Fixgehalt wichtiger, das ich frei investieren kann. Vielleicht trainiere ich ja lieber daheim mit Videos, kann mir vom entsprechenden Gehalt leisten in die Kanzlei zu radeln/gehen etc. und habe lieber alles cash, womit ich dann kaufe was ich will 😀
 
Hallo Isarfeder,

ich kann mir unter einer "Expertenlaufbahn" nicht so viel vorstellen, außer vielleicht die Spezialisierung in einem Gebiet, meinetwegen Design oder Marken. Oder übergeordnet: Gebührenzahlung. Sehr viel Spielraum gibt es hier nicht oder mir fehlt die Fantasie.

Viele Grüße

SabiKu
 
Lieben Dank für die ganzen Antworten! Wenn jemand Input hat, ich bin sehr erfreut über jede Form davon! :)
Schade, dass es hier einfach noch nicht allzu viel gibt. Aber vielleicht kommt da ja in Zukunft von den Kanzleien etwas mehr.
 
Hallo Isarfeder,

definiere doch bitte ein bisschen genauer, was du unter "Expertenlaufbahn" verstehst. Dass man sich auf einen Bereich (Marke/Design/Patent) spezialisiert und dahingehend dann zielgerichtet sich weiterbildet und irgendwann Teamleitung ist? Das ist auch in einer Kanzlei durchaus möglich. Aber wie schon sehr richtig erwähnt wurde, ab einem bestimmten Punkt, der leider sehr früh erreicht ist, ist Schluss. Dass sich daran zeitnah etwas ändert, dafür sehe ich ehrlich gesagt schwarz.

Eine weitere Möglichkeit der Expertenlaufbahn ist auch außerhalb der Kanzleien denkbar. Zum Beispiel bei Rechercheanbietern wie Corsearch oder Serviva. Dort kannst du dich z.B. auf Markenrecherchen (nicht auf deren Auswertungen!) spezialisieren. Als PaFa im Bereich Patentrecherchen gewinnst du eher keinen Blumentopf ;) Was in so einem Unternehmen auch immer möglich ist, wäre z.B. die Beratung der Kunden zu Portfoliostrategien (wo melde ich wann, was an?); wieder: nicht inhaltlich, also die Erarbeitung der Anmeldungen, sondern die reine Anmeldestrategie.

Worauf du dich selbstredend auch spezialisieren kannst, dass du inhouse für deine Kolleginnen Fortbildungen und Seminare deines Fachbereichs (Marke/Design/Patent) gibst, z.B. zu allem, was mit Formalsachbearbeitung zu tun hat.

Die Möglichkeiten sind vielfältig, man muss nur ein bisschen graben ;)

LG
Kathrin
 
Hallo Kathrin, sorry für die verspätete Rückmeldung. Aber vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich werde mir das definitiv nochmals genauer angucken!

Liebe Grüße
 
Hallo Isarfeder!
Da es um ein Thema geht, das mich selbst sehr interessiert, hier meine Erfahrung: Feste interne Strukturen, geringe Fluktuation und eine große Kundenbindung machen eine Expertenlaufbahn, wie ich es mir immer vorgestellt habe, schwierig. Spezialisierung ja, interne Schulungen ja, auch wurde ich auf meiner Suche beispielsweise zu Schulungen beim Forum-Institut nach Heidelberg geschickt. Dann habe ich auf eigene Initiative den ADA-Schein gemacht (Ausbilderschein) der mich befähigt, eigenverantwortlich Azubis zu betreuen. Auf dem Gebiet der Ausbildung kann man sich auch später als Prüfer berufen lassen, das ist aber wieder sehr speziell... Außerdem gibt es die Möglichkeit, ein Zertifikat im Schutzrechtsmanagement zu machen, beispielsweise an einer Hochschule (hat dann wieder mit den Portfoliostrategien zu tun, wurde schon erwähnt ;) ).
Viele Grüße!
 
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