Mobbing

Miss Lillehammer

BRONZE - Mitglied
Hallo miteinander,ich habe gerade das Forum durchforstet und kein Gespräch über das Thema Mobbing entdecken können.Hat hier jemand Erfahrungen gemacht? Wie kann man sich dagegen wehren, wenn die Chefs nichts wissen und man keine Beweise vorlegen kann?Freu mich über Antwort.Schönen GrußMs. Lillehammer
 
Man sollte auf jeden Fall, tagebuchartig/stichpunktartig aufschreiben, was wann geschehen ist, also was z.B. gesagt oder gemacht wurde.das kann auch wichtig werden, falls es im worst case zu einem Gerichtsverfahren kommt.Statt an den Chef kann man sich z.B. erst auch an den Betriebsrat (sofern vorhanden) zu wenden.
 
Hallo Ms. Lillehammer,mit dem Mobbing, das ist so ne Sache. Es gibt sehr viele Foren, die speziell dieses Thema angehen, aber aus eigener Erfahrung kann ich Dir nur dringend anraten; VERLASSE DIESE KANZLEI !Weder vor dem Arbeitsgericht noch in einen Strafverfahren gegen Deinen Arbeitgeber hast Du realistische Chancen.Mutmach:Was ich so über Dich gelesen hab, bringst Du sehr viel Erahrung in unserer Branche mit, man wird Dich überall mit Handkuss und einem dicken Gehalt empfangen!GrüßeMr. Bond
 
Lieber Mr. Bond,ich danke Dir sehr für Dein Schreiben. Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich mich mit nur knapp drei Jahren Berufserfahrung so erfahren nennen darf. Ich wurde sehr früh mit wirklich verantwortungsvollen Aufgaben im reinen Patentbereich betraut (Administration, Postverteilung, Amtspostüberwachung usw.) und ich mag effektives, waches und vor allem eigenverantwortliches Arbeiten. Vielleicht traute man mir mehr zu, weil ich ein abgeschlossenes Studium habe und älter als der Durchschnitt der Berufsschulabgänger/innen war.Zur Zeit der Wirtschaftskrise sieht es selbst in unserem Bereich nicht rosig aus, wenn man die Stellenangebote für München so betrachtet. Ob ein Verlassen meiner Kanzlei also so klug ist zum jetzigen Zeitpunkt?Das Thema Mobbing in meinem Büro - und ich mag unseren Laden, der super organisiert ist, wirklich fähige Anwälte hat und ein gutes Programm, mit dem wir arbeiten - zermürbt mich nur sehr. Wenn sich alle gegen einen kehren, verliert man fast den Glauben an sich selbst - wider besseren Wissens. Irgendwann weiß man nicht mehr, wie man sich verhalten soll, denn es ist alles falsch.Ob ein Niederschreiben der Vorkommnisse so hilft, wenn sie aus meiner Feder stammen und ich keine sonstigen Beweise habe? Ich möchte doch nur gute Arbeit leisten und in einem angenehmen Klima mit netten Leuten zusammenarbeiten!Einen schönen GrußMs. Lillehammer
 
Liebe Ms. Lillehammer!Deine Zweifel bzgl. eines Wechsels kann ich schon verstehen:Man ist in einer Kanzlei in der das Umfeld soweit stimmt und dann gibt es da einige Quertreiber, die einen da raus haben möchten.... ist doch so, wenn ich das richtig verstanden habe, oder?-Was tun die denn da konkret um Dich rauszuekeln? -Ist das, was Du als Mobbing beschreibst, denn nur auf die Angestellten beschränkt oder schließt sich der ein oder andere Chef da auch an?-Gibt es denn einen Faktor von Neid oder dergleichen, der Deine Kollegen zu dieser Haltung bewegen könnte? Bist Du Ihnen vielleicht weitaus überlegen in irgend einer Hinsicht?Hat denn irgendjemand mitbekommen, was Du da verdienst und kommt damit nicht klar ( war damals bei mir so) ?Ich denke es ist vernünftiger selbstkritisch nach den Ursachen für das Verhalten der Kollegen zu forschen anstatt ihr Verhalten schlichtweg zu dokumentieren.Wenn Du die Ursachen ergründet hast, kannst Du dann in den offenen Dialog mit den Kollegen treten.Du sprichst von einer gut strukturierten Kanzlei, das lässt auf eine mittelgroße bis sehr Große Kanzlei schließen. Für den Fall, dass sich die Situation nicht bessern sollte hättest Du ja da sicherlich auch noch die Gelegenheit intern zu wechseln, nach Rücksprache mit den Chefs, die hoffentlich hinter Dir stehen.Ich kann Dir nur von mir berichten, ich war in sehr einer kleinen Kanzlei, Wechsel (intern) war damals nicht möglich und ich bin dummerweise auf volle Konfrontation gegangen. Das war jedenfalls der falsche Weg... das ist völlig eskaliert, bis dann morgens um 7 Uhr schon die Akten und Türen geflogen sind und das End von der Geschicht: ich bin freiwillig gegangen und hab noch ne satte Abfindung (nach der alten Regelung steuerfrei ca: 15000DM) eingesackt. Vielleicht wäre ja auch das mit der Abfindung ´ne Möglichkeit für Dich , allerdings musst Du inzwischen jeden Euro verteuern.Also, dann geh mal in Dich und lass mal wieder was von Dir hören....Kopf hoch Mr. Bond
 
Hallo Mr. Bond,bist Du selbst Anwalt oder auch Patentanwaltsfachangestellter? Oder doch auch eine Frau? Nachdem Mobbingprobleme wohl eher in der Frauenliga auftreten... Irgendwas an Deinem Brief jedenfalls sagt mir, dass Du auf der Skala weiter oben anzusiedeln bist. Ist wohl eine Stilfrage.Ich bin sehr wohl in mich gegangen und wesentlich selbstkritischer als einem gut tut. Irgendwann fängt man an, alles zu hinterfragen und wird verkrampft, was die Dinge nicht besser macht. Auch haben nie Männer sondern immer nur andere Frauen ein Problem mit mir. Ich finde, die Männer haben uns Frauen da so einiges voraus! Ich habe aber auch Freundinnen, die ganz wunderbar mit mir klar kommen und mich mögen, wie ich bin. Man mags ja kaum glauben :eek:)Zu Deinen Fragen:Ich habe niemals Zahlen zu meinem Gehalt genannt! Darauf habe ich unglaublich geachtet. Ich habe allerdings durchaus zu verstehen gegeben, dass ich zufrieden mit meinem Gehalt bin und gerne dafür arbeite, aber das ist auch schon alles. War das schon zuviel? Eigentlich denke ich ja, dass mein Gehalt im normalen Bereich wenn nicht einen Tick unter dem Durchschnitt ist für den Job, den man mir gegeben hat. Nichtsdestotrotz möchte ich nicht ausschließen, dass das trotzdem ein Thema sein könnte. a) weil sich auch unwahre Gerüchte wie eine Seuche verbreiten können und b) weil ich aus einer ganz anderen Ecke komme. Ich habe studiert und früher in einem sehr besonderen, komplett gegensätzlichen Bereich gearbeitet, der mich durchaus geprägt hat und ein ganz anderes Auftreten, eine andere Sicherheit und auch anderen Stil erfordert. Das macht mich aber nicht besser. Höchstens anders. Da kann ich mich schwer verbiegen; aber selbst das versuche ich bereits. Freundlich bin ich immer. Selbst in Stresssituationen kann man noch zu mir kommen. Unsere Leute von der Aktenverteilung z.B. wissen das. Selbst eine meiner Chefinnen hat das schon konstatiert.Ich bin aber auch vorsichtig. Mir fällt es schwer, zu einigen Damen, von denen ich sicher weiß, dass sie übel über mich herziehen oder zu einer, die mir einen anonymen wirklich bösartigen Brief geschrieben hat, unbefangen herzlich zu sein. So bin ich zwar freundlich aber zurückhaltend. Und Frauen haben ein feines Gespür für Zwischentöne... Vielleicht muss ich mir auch hier mehr Mühe geben.Neid und Missgunst ist bestimmt ein Thema für so manche der Damen hier. Das jedenfalls wird mir zugetragen. Ich kann nichts dafür, dass ich sehr schlank und groß bin. Auch das macht mich nicht besser. Ich bin halt so. Meine ganze Familie ist/war so.Der Punkt ist, dass es nicht sein kann, dass ich mich für die Probleme und Komplexe von anderen zu entschuldigen habe. Da hört meine Zuständigkeit doch wirklich auf.Es gibt außer dem Brief damals nichts Konkretes. Ich kann nichts beweisen, werde auch sicher keine Namen nennen, solange ich keine Beweise vorlegen kann. Ich möchte weder Ärger machen noch welchen haben. Aber ich würde mir doch sehr sehr wünschen, dass die Chefs eher hinter mir stehen! Ein oder zwei Anwälte jedenfalls scheinen sich beeinflusst haben zu lassen von meinen Kolleginnen. Ich kann es mir nicht anders erklären, dass nach über zwei Jahren Zufriedenheit und guter Stimmung gegenüber mir die letztere sich so wandeln kann.Ich bin absolut loyal, integer, stehe hinter unserer Kanzlei, möchte noch viel lernen und hänge mich auch rein - wie ich es im Übrigen immer getan habe - aber das kann ich niemanden mehr klar machen. So scheint es jedenfalls. Was unglaublich frustrierend ist.Also mache ich einfach weiter und gebe mein Bestes, damit wenigstens ich weiß, dass ich was geleistet habe. Ich hoffe, die Mädels werden es dann einfach leid.Danke, Mr. Bond, für Deine Zeit. Ich befürchte, ich habe da gerade arg arg ausführlich referiert...Ms. Lillehammer
 
Hallo Ms. Lillehammer,was Du hier schreibst, stimmt mich sehr nachdenklich....Es sind keine objektiven Gründe ersichtlich, weshalb ausgerechnet Du in Deinem Arbeitsumfeld aufgrund eigenverschuldeten Verhaltens zum Mobbingopfer "auserwählt" bist.Aber das ist ja genau ist der springende Punkt an dem Mobbingthema, dass es für die Auswahl der Opfer keine wirklich objektiven Kriterien gibt.Die Motivation jemanden zu mobben entsteht i.d.R aus der Tatsache, dass der "Gemobbte" in irgend einer Form andersartig ist. Ziel der Mobbingatacke ist es dann, diese Person systematisch auszugrenzen. Ziel ist es das Opfer psychisch zu zermürben, bis es dann aus eigenen Stücken aufgibt.Der Arbeitgeber hat als nebenvertragliche Pflicht die körperliche und psychische Unversehrtheit des Arbeitnehmers zu gewährleisten. In der Regel bekommt der aber von dem ganzen Mobbing - zumindest im Anfangsstadium - nichts mit. Auch wenn er davon Kenntnis erlangt ist es sehr schwer für ihn, dem ganzen Einhalt zu gebieten, weil die einzelnen "Aktionen" der Mobber für sich gesehen i.d.R keinen Anlass zur Beanstandung geben. Erst in der Summe über die Zeit gesehen, werden diese Aktionen zu einem dichten "Mobbinggeflecht".Ich mache Dir daher an dieser Stelle wenig Hoffnung, von Deinem Arbeitgeber wirkliche Unterstützung zu erhalten. Er wird i.dR. nur darauf bedacht sein, im Falle einer Strafanzeige wg. Körperverletzung durch Unterlassung nachweisen zu können, dass er dem Thema nachgegangen ist und alles in seiner Macht stehende getan hat, um diese Mobbing zu unterbinden.Ich kenne bisher in Deutschland keinen Präzedenzfall, in dem der Arbeitgeber wegen Körperverletzung durch Unterlassung verurteilt wurde.Also wenn Du Dir sicher bist, dass keine in Deiner Person liegenden Ursachen für das Mobbing als vorhanden sind, würde ich Dir den dringenden Rat geben, Dich beruflich umzuorientierenSicherlich wird es einige Zeit in Anspruch nehmen, den Arbeitsmarkt zu sondieren und Dich neu aufzustellen, aber Du wirst auf Dauer gesehen dem psychischen Druck nicht Stand halten können.Sollte Deine Gesundheit darunter zu leiden beginnen, geh zu einem Psychologen, er wird Dich sicherlich arbeitsunfähig krank schreiben - und im Falle von Mobbing für einen sehr langen Zeitraum. Ich hoffe ich konnte Dir helfen und wünsche Dir einen schönen Abend.Mr.Bond
 
Lieber Mr. Bond,vielen Dank für die wertvollen Ratschläge und das lauschende Ohr. Das hat geholfen.Noch möchte ich die Flinte nicht kampflos ins Korn werfen. Wie gesagt, ich mag meine Kanzlei und die Arbeit hier.Ja, ich passe nicht in die "Masse", sofern man überhaupt von Masse in einem Haus sprechen kann. Man hat mir bereits den äußerst lächerlichen Vorwurf gemacht, "anders" als die mir gegenüberstehende Dame zu sein. Absurd. Nachdem wir hier alle Individuen sind...Ich werde mich vorsichtig umschauen, aber mal noch abwarten mit Aktionen. Am Liebsten wäre es mir einfach, wenn sich das alles wieder legen würde. Noch habe ich Kraft.Von Herzen alles GuteMs. Lillehammer
 
Eltern würden jetzt den altbekannten spruch bringen: einfach ignorieren irgendwann wirds langweilig... ja ich kenn sowas auch wenn man eben nicht so wirklich der tussenfraktion entspricht wird draufrumgehackt bis zum geht nicht mehr. Aber leute die mobben sind für mich persönlich einfach nur hirnlos, unterbelichtet und armseelig... nen richtigen rat kann ich dir allerdings auch nicht geben ausser sie zu ignorieren... also bei mir hats geholfen.
 
Liebe Ms. Lillehammer,als langjährige Leserin dieses Forums kann ich sagen dass du mir schon öfter aufgefallen bist.Ich will dir nicht zu Nahe treten, aber dein Ton wirkt manchmal etwas rauh und so rein vom Lesen her, hatte ich immer das Gefühl dass es sich bei dir um eine sehr überhebliche Person handelt.Versteh mich nicht falsch, Selbstbewusstsein ist natürlich sehr wichtig und auf keinen Fall ein Fehler, aber vielleicht solltest du ein wenig darauf achten, wie das was du sagst und vor allen Dingen wie du es sagst auf andere wirkt.Ich kenne dich nicht persönlich und vom geschriebenen her kann man oft gar nicht schließen wie etwas wirklich gemeint war. Wenn da also nichts dran ist dann ignorier meinen Ratschlag einfach und lass dir das nicht gefallen von deinen Kolleginnen!LG Lapatenta
 
hi ms. lillehammer,lol wenn es nur daran liegt das man anders ist müsste ja jeder gemobbt werden: der eine hat blonde haare, der andere braune, der eine ist launisch, der andere immer happy und voll der sonnenschein... also daran kanns glaub ich nicht liegen. sonst müsste ich ja ständig gemobbt werden... aber ich bin wie ich bin und wenns einem nicht passt soll er mich halt in ruhe lassen very easy... man kanns halt nicht jedem recht machen und das sollte man auch gar nicht erst versuchen...
 
weißt du ich leb nach dem motto: wenn du immer was drauf gibst was andere dir sagen dann könntest dir auch gleich nen sarg bauen lassen... ist so weil wenn du ständig drüber nachdenkst, gehst du innerlich kaputtin diesem sinne: MACH ES WIE DIE SONNENUHR ZÄHL DIE SCHÖNEN STUNDEN NUR!Klug ist nur der, der weiß, dass er nicht alles wissen kann! by me
 
Also ich kann hier weder der einen noch der anderen einen rauhen Ton zu ordnen. Man müsste halt Ms. Lillehammer und Lapatenta kennen um zu wissen ob sie einen rauhen Ton an den Tag legen. Im Internet muss man halt alles zweimal lesen und schauen ob es vielleicht anderster gemeint ist als es klingt. So ist das leider.... ach Ms. Lillehammer: besteht dein Problem eigentlich immer noch?Klug ist nur der, der weiß, dass er nicht alles wissen kann! by me
 
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